Funktions-
diagnostik

Funktionalität

Nicht nur gerade Zähne

Wir führen vor Beginn der Behandlung eine spezielle Diagnostik (Funktionsdiagnostik) durch. Im Verlauf der Therapie wird die Funktionsdiagnostik wiederholt und der Therapieerfolg auf diese Weise laufend kontrolliert.

Die Funktionsdiagnostik zielt auf ein optimales Funktionieren des Gebisses ab, also die Vermeidung (bzw. Behandlung) von Gelenkfehlfunktionen und Beschwerden, ein guter Biss hinsichtlich Verzahnung und Kaufunktion, die Lage und Beweglichkeit der Zunge und der übrigen Muskulatur, das Sprechen bis hin zu HNO-Fragestellungen wie Atmung, Infektionsanfälligkeit des Rachens und der Nase sowie in seltenen Fällen dem Gehör.

Bei allen Behandlungen optimieren wir in erster Linie die Gebissfunktion und damit einhergehend die zuvor genannten Aspekte.

Besonders heimtückisch bei Kindern und Jugendlichen ist, dass der Körper in jungen Jahren vieles besser kompensieren kann als im Erwachsenenalter, sodass sich Beschwerden oftmals noch nicht zeigen, selbst wenn die Anlage dazu bereits gegeben ist.

Der Umstand, dass der Körper noch im Wachstum ist, eröffnet andererseits jedoch die einmalige Gelegenheit, Fehlfunktionen oder Fehlstellungen besonders schonend zu behandeln, indem das Wachstum im positiven Sinne beeinflusst (gesteuert) werden kann. In jedem Fall wirkt sich dieser Faktor grundsätzlich positiv auf die Behandelbarkeit kieferorthopädischer Fälle aus. Hinzu kommt, dass Behandlungen in diesem Alter auch oftmals deutlich schneller möglich sind.

Wie bereits erwähnt verfolgen wir mit der kieferorthopädischen Behandlung als eines der wichtigsten Ziele die optimale Funktionsweise der Kiefergelenke im Hinblick auf deren Lage, alle Bewegungen, muskuläre Aspekte sowie alle individuellen Besonderheiten wie Anomalien, Zwangsbisse (siehe unten) oder Frühkontakte (siehe ebenfalls unten).

Dazu ist es wichtig, die individuellen Bewegungen der Kiefergelenke zu berücksichtigen, die von Patient zu Patient immer ein wenig variieren. Ferner kommt es auf die exakte Positionierung der Kiefergelenke an. Auch hier spielen die individuellen anatomischen Gegebenheiten unserer jungen Patienten eine maßgebliche Rolle. In vielen Fällen arbeiten wir hierbei eng mit Kinderärzten, Kinderorthopäden und Kinderosteopathen zusammen.

Der Vorteil für Kinder und Jugendliche, die einen besonderen Wert auf die ästhetischen Aspekte der Behandlung legen, ist: Funktionstherapeutische Aspekte stehen nicht im Widerspruch zu den ästhetischen Ansprüchen. Ganz im Gegenteil, meist erreichen wir beides in hervorragender Weise, denn es sieht „automatisch“ ästhetisch gut aus, wenn die die Gebissfunktion optimal ist.

Erläuterungen

Zwangsbiss:

Von einem Zwangsbiss spricht man, wenn bei einem geschlossenen Biss die Kiefer eine Position einnehmen, die nicht der natürlichen, der Kieferform und der sonstigen vorliegenden Anatomie angemessenen Positionierung entspricht. Durch entsprechende Zahnfehlstellungen wird eine derartige Positionierung aber praktisch erzwungen, da eine andere Art des Zubeißens in solchen Fällen nicht möglich ist.

HNO:

Damit ist die medizinische Disziplin der Hals- Nasen- Ohrenheilkunde gemeint.

Frühkontakt:

Kommt es beim Schließen der Kiefer zu einem Zeitpunkt, zu dem der Beißvorgang noch nicht vollständig abgeschlossen ist, bereits zu Kontakten einzelner Zähne, so spricht man von Frühkontakten.